Tradition leben ab und zu macht Freude.

Der Richtspruch hat seinen Ursprung im Mittelalter

Dokumentationen belegen, dass bereits im Mittelalter Richtsprüche aufgesagt wurden. Schon im 12. - 14. Jahrhundert sprachen demnach Zimmerleute beim Aufrichten des Dachstuhls feierliche Worte, weil dieser als der entscheidende Bauabschnitt galt, der die Stabilität des Hauses bestimmte. Ausserdem symbolisierte er die Vollendung des Rohbaus, quasi eine Art "Geburtsmoment". Der Ursprung des Richtspruchs liegt somit im Zimmerer- und Baumeisterhandwerk. 

Ihm werden drei Funktionen zugesprochen. Einerseits dient er als Dank an die Bauleute und Bauherren. Zusätzlich wird mit ihm um Segen und Schutz für das entstehende Haus gebeten. Und dann drückt er auch noch den Wunsch nach Glück, Wohlstand und Frieden für die Bewohner aus. Als "Glücksbringer" muss vielfach zum Ende der Rede hin noch ein Glas herhalten, welches zerschmettert wird. 

Zusammen mit dem "Uufrichtbäumli" knüpft der Richtspruch an ältere Traditionen wie heidnische Schutzrituale für Häuser und Höfe oder Opfergaben für Hausgeister oder Schutzgötter an. Beide Bräuche sind nicht mehr immer gewünscht. Umso schöner, wenn eine Bauherrschaft zu einem Richtfest einlädt und sich über das Bäumchen und die Rede freut. So geschehen beispielsweise beim Handwerkerfest des Projekts Kindergarten Böttstein.

Arne lässt die Tradition beim Richtfest des Kindergartens Böttstein hochleben.

Nicht mehr allzu oft ist der Wunsch nach einem Richtspruch da. Wenn doch, so wie im Fall des Kindergartens Böttstein, engagieren wir uns sehr gerne. Wir sind stolz auf unser Handwerk -  mit seinen Traditionen.
Michael Meer, Projektleiter

Tradition steht dem Handwerk zwischendurch sehr gut.

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